pyr
schreibt
(12.09.2007, 23:36) |
Wer hat den längsten (Blogeintrag)? |
Jetzt ist ja letztens bei Wolfgangs wunderschönen Bericht über seine Erlebnisse beim Zugfahren nach Wien (Meinen Respekt, Kollege Knoll, ich bewundere Sie für ihr Engagement und ihre Eloquenz beim Erzählen - da kann sich ja mancher Blogger noch eine Scheibe von Ihnen abschneiden, au�erdem bewundere ich noch ihre Frequenz beim Schreiben...andere Member dieser Seite, die schon seit fast dem Beginn dabei sind, sind ja bekanntlich nicht so bemüht...). Ich bin schon gespannt auf Ihre weiteren Beiträge, insbesondere auf Ihre Geschicht aus der Bundeshauptstadt - vielleicht kann unser geschätzter Admin dann eine eigene Rubrik für Sie einführen (Wien aus den Augen eines Naarners - oder etwas Vergleichbares.
Für alle, die nun diese Kontroverse im Kommentarbereich nicht mitverfolgt haben - ich bin der König der Beiträge - ungeschlagen an Anzahl und Länge. Nicht, dass das irgendwas zu bedeuten hätte (au�er der Gregor schreibt eine Belohnung aus), aber es freut mich doch, dass ich Erster bin. Wie ich das gestern mitgekriegt hab, hab ich ja eine Flasche Sekt aufgemacht, mein Hemd ausgezogen und bin auf dem Küchentisch getanzt. Die Anwesend haben leicht entgeistert geschaut, aber ich war voll ungebremster Freude. Auch die einfachsten Dinge können einen begeistern.
Die, die mich kennen wissen ja, dass ich eigentlich keine kompetitive Persönlichkeit bin. Sonst würde ich ja auch nicht im Sozialbereich arbeiten, sonder in der freien Marktwirtschaft, wo ich mich durch meinen monetären Verdienst profilieren könnte.
Wo wir bei kompetitiven Verhalten sind: Die schrecklichste Ausprägung davon ist ja bekanntlich Krieg und das Leid das damit einhergeht. Wir haben ja jetzt im Stock neue Kinder bekommen u.a. einen 6-jährigen Buben, der mit seinen Eltern aus dem Irak kam, um bei uns medizinisch betreut zu werden; bei einer Gasexplosion (verursacht durch Kriegshandlungen) erlitt er gro�flächige Verbrennungen 3. Grades und hat einen Teil seines Gehörs verloren und ist natürlich dementsprechend traumatisiert. Schlimm, oder?
Jedenfalls lebt diese 4-köpfige asylwerbende Familie der Zeit von so gut wie nichts und dennoch hat der Vater, der kein Wort Deutsch oder Englisch versteht, am ersten Tag Saft zum Verdünnen und Küchenrolle zum Schneutzen für die Gruppe mitgebracht - aus reiner Dankbarkeit, dass sein Bub unter Gleichaltrigen sein und spielen kann. Ich finde das bewundernswert, es zeigt wieder einmal auf, dass gerade die, die nichts haben, am Gro�zügigsten sind und bestimmte Dinge hochschätzen. Besserverdienende Österreicher würden ja nie auf solche Gedanken kommen, denen passt meistens sowieso nichts ("Könnte man da nicht einen Hintereingang zum Gelände machen, dann müsste mein Sohn nicht so lange (5 Minuten mehr) zum Haupteingang gehen?").
Jetzt hätten wir was Ernsthaftes behandelt, ich hoffe ich hab niemanden deprimiert, aber vielleicht hab ich ja 'mal wieder zum Nachdenken darüber, wie gut es uns geht, angeregt.
Ich bin ja gerade in Wels, da habe ich am Nachmittag und Abend meist nichts zu tun, was mir ja sehr gefällt, weil ich absolut freie Zeiteinteilung habe. Mittlerweile hab ich schon ein wenig Routine bekommen: Wenn ich von der Arbeit komme, räume ich zuerst einmale meine Sachen weg, dann kühl ich mir was zum trinken ein und gehe dann mit dem Hund eine Zeit lang spazieren. So komme ich ein wenig an die frische Luft, füll den Aschenbecher am Balkon nicht so schnell und habe ein wenig Zeit zur Reflexion meines vergangenen Tages. Dann geht sich meistens ein wenig Lesen aus, bevor meine Leute heimkommen, ein bi�chen reden, was essen und dann zum Computer, wo ich auf Wikipedia zufällige Artikel lese, auf Studivz nachseh bei wem von der "akademischen Elite" sich was neues tut und natürlich raush.at einen Besuch abstatte. Gegen Mitternacht/1 gehe ich dann ins Bett und schlaf bis das ich munter werde - von Wels bin ich ja schnell in Linz in der Arbeit.
Wenn's mich überkommt besuch ich ja die Wohnung Schober/Wurzinger, meistens ist es ja so, dass ich gerade rechtzeitig komme, wenn die beiden was kochen beziehungsweise was gekocht haben und was übriggeblieben ist. Ein nettes Gespräch ein paar Bier und schon habe ich auch die soziale Interaktion mit Gleichaltrigen, die ich brauche. Meine restliche soziale Interaktion hol ich mir ja über das ICQ, das ich mir diese Woche auf dem Rechner meiner MUtter installiert habe und es findet sich normalerweise immer jemand, mit dem ich bis weit in die Nacht hineinschreiben kann - insbesondere der Kollege Dorfbauer hat sich ja als Nachtvogel herausgestellt - jetzt (während ich das hier schreibe) gerade ist es auch schon sehr lange finster und er ist immer noch online; immer diese Studenten, die nicht aufstehen müssen!
Mit dem David hab ich ja auch gestern das Vergnügen gehabt online zu kommunizieren, was natürlich sehr schön und unterhaltsam war. Unserer Meinung sollten ja veraltete Wörter, die heutzutage nicht mehr so im normalen Sprachgebrauch zugegen sind (wie etwa "deucht") in die Gegenwart überführt werden; ich für meinen Teil werde mich beflei�igen, dieser Renaissancebewegung Aufwind zu verschaffen.
Hier vollzieh ich offiziell eine kreative Schaffenspause am Schreiben dieses Beitrags, ich werde mich auf den Balkon begeben, mir den tiefschwarzen Nachthimmel ansehen und mir eine Zigarette anzünden, um meine gehegte Nikotinobsession zu pflegen.
...
Bin wieder zurück, gut war es. Ich vermisse ja hier in der gro�en Stadt die Sterne, die den ländlichen Perger Nachhimmel erleuchten. Aber man kann ja nicht alles haben.
Zu euer aller Informationen, ich schreibe diesen Beitrag nicht im Browser, sondern im Windows Notepad, da tu ich mir leichter das ganze zu bearbeiten und im Nachhinein Sachen zu ändern beziehungsweise hinzuzufügen; ist weitaus praktischer.
Bevor ich es vergesse, möchte ich dem Fräulein Romy zur bestandenen Mathematik-Nachprüfung offiziel gratulieren, jetzt wird auch die letzte mit der höheren Schulausbildung fertig. Man merkt immer mehr, dass die Zeit vergeht, was ja früher in meinen Augen ja nie so war. Gerade während der Schulzeit glaubt man ja, dass die Zeit stehengeblieben ist, aber dann auf einmal ist man 18/19, die Schule geht zu Ende, man macht Zivi oder Bundesheer, fängt zum studieren und/oder arbeiten an und schwupp-di-wupp ist schon wieder ein Jahr vorbei und wieder ein Jahr vorbei und so weiter, und so fort...
Bin ja gespannt, wie das einmal sein wird wenn wir 30 sind; ist ja auch nicht mehr so lange bis dahin.
Ich lese ja gerade The Transformation of Intimacy von Anthony Giddens - weltbekannter Soziologe - und für ein Fachbuch ist es ja nicht einmal so unspannend geschrieben, es geht darum, wie sich im Laufe der Zeit und durch welche Voraussetzungen bedingt, Intimät entstand beziehungsweise sich gewandelt hat. Auch für jene von euch, die nicht Soziologie studieren sehr empfehlenswert, Roland aka (also known as) Paradiso hat sich ja, wie ich ihm davon erzählt hat schon als nächster Leser angemeldet. Ich hatte ja eigentlich vorgehabt in den Ferien mehr Fachliteratur zu wälzen - irgendwie ist es sich dann doch nicht ausgeganen, jetzt habe ich zumindest was während dem Semester zu tun.
Für alle, denen schon von unserer heurigen Esland-Reise berichtet wurde, ich hatte ja ein wenig Zeit im Internet herumzusuchen und bin dann auf die Bandseite unserer ungarischen Bekanntschaft Daniel gesto�en. Shapes of Distortion hei�t die Band, die dazugehörige Seite wäre http://s-o-d.extra.hu/, ist zwar auf ungarisch, aber man findet sich darauf ziemlich leicht zurecht.
Ich komm ja morgen, Donnerstag, wieder zurück nach Perg, bin dann bis auf Montag Vormittag nächster Woche bis zum 23. im wunderschönen Mühlviertel und hoffe, dass wir dementsprechend wieder was unternehmen, ich hoffe ja, dass ich die meisten von euch am Freitag beim Stone seiner Zweiundzwanzig-Jahre-Stone-Feier antreffen werde und wünsche euch bis zur nächsten Begegnung viel Spass.
liebe grü�e aus wels
andreas
PS: Wenn ich mir das ganze hier so in den Eigenschaften ansehe und Bezug auf meine Einleitung nehme, muss ich ja feststellen, dass dieser Beitrag hier der Längste wäre, wenn man von Wörter ausgeht, denn raush.at bis dato erblickt hat. Grämt euch nicht zu sehr, es ist ja noch nicht aller Tage Abend. Ich glaube ja, dass ich meine fehlende Blogging-Frequenz in den letzten Wochen durch diesen Beitrag zumindest teilweise kompensiert habe.
PPS: An jeden der sich den ganzen Artikel durchgelesen hat: Es ehrt mich, dass ihr mir so viel eurer Aufmerksamkeit, andererseits wundert es mich, dass ihr dazu Zeit habt - sucht euch eine Beschäftigung!
|
|
[< Vier Zahlen... (wolfgang)] [Viennese Stories 2 (wolfgang) >] |
|
13.09.2007, 08:54 von gregi |
ha, erwischt - ich hab in wirklich durchgelesen...
eher erschreckend finde ich die tatsache, dass man den komprimierten inhalt auf so einen langen blogeintrag aufblasen kann - durch auch unfaire mittel wie die erklärung von 'aka').
das waren noch zeiten
P.S.: ja, er ist der längste - die champagnerdusche hast du dir verdient. |
|
14.09.2007, 12:52 von pyr |
es gibt ja auch raush.at-besucher die "aka" nicht verstehen...au�erdem hab ich ihn nicht absichtlich aufgeblasen, das passiert halt, wenn ich mir denk ich schreib mal was längeres für raush.at |
|
14.09.2007, 13:22 von Kastna |
weniger zeichen hab nur ich ;)
http://www.siconet.at/Kastna/wordpress/?p=214 |
|
14.09.2007, 14:41 von David |
Boah ey, du hast aber einen langen (Blogeintrag) ... |
|
|
Leider kannst du zu diesem Thema keinen Kommentar mehr abgeben. |
|