wolfgang
schreibt
(10.09.2007, 21:04) |
Viennese Stories 2 |
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"Papa-Ratzi, Zugbekanntschaften und die Wahrscheinlichkeit sich mehrmals auf den Stephansplatz zu verirren"
Hallo erstmal...
Anfangs möchte ich noch auf Stones Blogeintrag hinweisen, da es ja schade wäre, wenn Jemand wegen meines Blogs nichts von der Party wüsste.
Und nun zum Thema!
Ich war ja am Sonntag mal wieder in Wien und weil ich gerade Zeit habe, erzähl ich euch was mir auf meiner Reise alles widerfahren war.
Begonnen hatte alles in meinem Bett um 8 Uhr früh, als der Handywecker losging und mir sagte, dass es Zeit war aufzustehen. Der Zug ging zwar erst um 10:48 Uhr aber es war noch viel zu erledigen und so machte ich mich den bereit um meine Reise in die gro�e Stadt anzutreten.
Die Hinreise verlief ohne Zwischenfälle und so erblickte ich schon nach eineinhalb Stunden die ersten Dächer der Vorstädte.
Ich packte mein Buch in den Rucksack und machte mich bereit die Wunder zu erkunden, die die Stadt für mich bereit hielt. Ausserdem suchte ich auch nach einer Wohnung.
Doch die Zeit drängte und ich hatte halb Wien zu durchqueren. So wurde schnell ein U-Bahn-Ticket gekauft und ohne Umschweife das Ziel angesteuert, an dem ich mich zur vereinbarten Zeit treffen sollte.
Am Ziel angekommen offenbarte sich aber ein schrecklicher Fehler...
Ich hatte keine Ahnung welche Hausnummer ich ansteuern sollte!
Schlie�lich konnte aber nach mehreren erfolglosen Handyanrufen eine Verbindung aufgebaut werden und ich machte mich bereit meinem Schicksal entgegenzutreten.
Die erste WG wurde von zwei TU-Studenten bewohnt die sich hauptsächlich von Nudeln ernähren zu schienen. Das Zusammentreffen war durchwegs freundlich und ich hatte einen guten Eindruck hinterlassen doch erfuhr ich auch davon, dass davor bereits ein l........es Pärchen Ansprüche auf das Zimmer angemeldet hatte. (ich will dieses Adjektiv nicht ausschreiben, weil ich nicht möchte, dass die ehrenwerte Raush.at-Community auf zweifelhaften Google-Suchanfragen erscheint. Es sei nur soviel gesagt, es waren zwei Frauen und sie schliefen in einem Bett)
Auch wenn ich bezweifle, dass sich diese zwei einsamen TU-Studenten durch soetwas zu einer unobjektiven Beurteilung hinreisen lie�en, so waren doch insgesamt 13 Anfragen für dieses Zimmer eingegangen und die Zeit würde zeigen ob meine Bemühungen von Erfolg gekrönnt sein würden...
Ich verlie� die Wohnung und machte mich auf ziellos durch Wien zu wandern.
Hier sollte erwähnt werden, dass ich mich nicht durch gutes Terminmanagement ausgezeichnet hatte, da mein erster WG-Besuch um 13 und mein zweiter um 18 Uhr stattfand. Doch ich hoffte weiterhin, dass sich noch ein Termin ergeben würde, der die Lücke füllen sollte
In einem Internetcaf� am Karlsplatz wurde ich schlie�lich eines besseren belehrt...
Wie ich bereits am frühen Morgen vernommen hatte, so weilte das Oberhaupt der katholischen Kirche in der Stadt, an was ich mich aber erst erinnerte als es bereits geschehen war...
Durch göttliche Fügung, Zufall oder durch meine eigenen Fehler hatte ich die falsche U-Bahn-Linie genommen und fuhr direkt zum Stephansplatz, wo zwar der Papst nicht mehr weilte, wo mir aber bereits im drei Stockwerke unter der Erde gelegenen U-Bahn-System Kirchenlieder entgegendrangen.
Der Papst war zwar nicht mehr anwesend doch waren überall noch die Videoleinwände aufgestellt, auf denen eine Gruppe Jugendliche sang und es waren vereinzelt noch ein paar Fahnen zu haben auf denen das Gesicht von Papa Ratzi strahlte.
Auch wenn es im ersten Bezirk mehr Touristen als Pilger gab, war es durchaus nett anzuschauen.
Doch drängte mich mein Magen danach weltlichen Gelüsten nachzugehen und ich machte mich auf den Weg zum Mc Donalds-Restaurant in der Mariahilfer-Str....
Und erneut ward ich der Orientierungslosigkeit preisgegeben. Ich hatte zwar vorgehabt zu Fuss zu gehen doch nachdem ich bei der Hofburg die falsche Abzweigung genommen hatte landete ich wieder auf dem Graben und direkt vor einer der Videoleinwände. Dies musste ein Zeichen sein und so beschloss ich die U-Bahn zu nehmen und den ersten Bezirk noch zu verlassen so lange es mir möglich war.
Und es gelang!
Nachdem ich gespei�t hatte machte ich mich auf die Suche nach der nächsten Destination auf meiner Reise. Die Verkehrsanbindungen waren gut und so kam ich zügig voran. Zu zügig wie sich im Nachhinein herausstellte den die Wohnung war viel zu schnell gefunden und ich musste mich in einem Kaffeehaus einquartieren um so die Zeit verstreichen zu lassen.
Meine nächste Bewerbung führte mich zu einem ehemaligen Studenten der nun an der Boku Unterricht gab.
Das Zusammentreffen war freundlich und wir sa�en gemeinsam bei einer Tasse Tee in der Küche und plauderten. So drehte sich das Uhrwerk unbemerkt mehrere Male(ich meine den langen Zeiger) und als die Tasse ausgetrunken war merkte ich, dass ich alle Hoffnung begraben konnte den frühen Zug zu erwischen.
Ich verabschiedete mich und ging von dannen. Es war nun keine Hast mehr angesagt und da ich bereits müde war, war mein Gang ruhiger Natur.
Ich war der Erste im Zugabteil und nach und nach kamen eine ältere Dame mit Spazierstock, ein Mann mittleren Alters und eine junge, Englisch sprechende Frau hinzu.
Als wir den Bahnhof St. Pölten passierten waren schlie�lich nur mehr ich und die junge Frau im Abteil. Letztendlich kamen wir ins Gespräch und ich erfuhr, dass sie eine Musikstudentin aus Chigago, mit rumänischen Wurzeln war und das sie nun in Wien studieren und nebenbei die Sängerknaben begleiten würde. Als wir in Amstetten angekommen waren verabschiedete sie sich von mir und sagte, dass wenn ich einmal Konzertkarten brauchen würde, ich mich gerne an sie wenden könnte.
Nachdem sie das Abteil verlie� stieg nun ein etwas erschöpft wirkender Mann im Jogginganzug hinzu und da ich nicht mehr lesen wollte begann ich auch ein Gespräch mit ihm. Es stellte sich heraus, dass er ein Wirt aus Pöchling war, der bei einem Gebirgswandermarathon mitgemacht hatte und nun nach Hause fuhr.
Doch viel vor allem eine Bitterkeit auf mit dem er durchs Leben ging, indem er in Menschen, ob nun berechtigt oder nicht, eher das Schlechte sah als das Gute und Redliche. Er war einer Persönlichkeit, die zwar von Grund auf Gut, aber durch die Verbitterung zur Einsamkeit verdammt war. Dies führte auch dazu, dass er, der nun die Gelegenheit für ein Gespräch hatte diese nutzte. Er erzählte Viel und Lange, doch war ich ihm keineswegs feindlich gesinnt und da er kein schlechter Mensch war lie� ich ihm gewären.
So lauschte ich seinen Erzählungen und als meine Station angesagt wurde verlie� ich ihm mit einem Händedruck und machte mich auf den Weg nach Hause.
Es war etwas kühl, deswegen drehte ich die Heizung auf und höhrte etwas Musik. Und als ich durch die nächtliche Landschaft fuhr, vorbei an den Lichtern der Stra�enlaternen, lie� ich den Tag und die damit verbundenen Erlebnisse Revue passieren. Es war eine nette Reise mit vielen netten Geschichten und das einzige was mich etwas störte war, dass FM4 nachts einfach keine gute Musik spielt. Ich drehte den Radio ab und ging zu Bett.
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10.09.2007, 21:16 von gregi |
warum soll denn keiner wissen, dass es sich dabei um ein homosexuelles pärchen (bei frauen auch lesbisch genannt) handelte? |
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10.09.2007, 21:25 von David |
Wolfgang ich bin beeindruckt ... ich glaub ich sollte auch öfter mal mit der Bahn fahren
@Gregor: mir dolcht das war der längste Blogeintrag überhaupt? oder dolcht mir da falsch? |
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10.09.2007, 21:52 von wolfgang |
an gregi
Ich habe nichts gegen das Wort lesbisch und auch nichts gegen Homosexuelle ich wollte nur nicht, dass raush.at an erster Stelle bei einer Suchabfrage über lesbisches Pärchen steht. |
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11.09.2007, 09:53 von gregi |
leider nur platz 2 in der ewigen blog-top-ten (bitte nach unten scrollen...)
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11.09.2007, 12:15 von Stone |
aber nur weil beim Retro Blog ein etwas längeres Zitat angeführt wird. |
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11.09.2007, 18:30 von wolfgang |
Ich bin mit dem zweiten Platz ja zufrieden(vor allem, da 2 meine Glückszahl ist).
Der zweite Platz ist einfach etwas tolles, etwas erhabenes und etwas, dass die österreichische Fu�ballnationalmanschaft nie erreichen wird(bei jedweder Veranstaltung mit mehr als zwei Teilnehmer) |
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11.09.2007, 18:42 von pyr |
ich hab gar nicht gewusst, dass es da einen wettbewerb um den längsten blogeintrag gibt...aber da ich in den top10 4x angeführt bin, und stone, gregor und wolfgang nur jemals 2x angeführt sind, sehe ich mich als unangefochtene nummer 1 (kompetitives verhalten rockz)
@david: dolcht? gefällt mir ja sehr, obwohl ja wahrscheinlich deucht gemeint ist...
@wolfgang: jaja, das zugfahren...schön ist's... |
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